Gefahren im Garten und am Haus vermeiden

Gefahr Müll und gelbe Säcke

In herumliegende leeren Konservendosen, Joghurtbechern und anderen Abfällen, wie Plastikfolien, kleinen Eimern, Schnüren u.s.w.  können Igel stecken bleiben und verenden qualvoll, oder wie oben zu sehen, in Schnüren verfangen und kommen darin elendig um.

Wenn Sie herumliegenden Müll oder Abfall, egal welcher Art sehen, sammeln Sie ihn doch bitte ein und entsorgen Sie ihn in der nächsten Mülltonne oder Abfalleimer. Die Tiere danken es ihnen!

Immer wieder sieht man gelbe Säcke auf Grundstücken, am Tag der Entsorgung oder schon eher auf Gehwegen, Hofausfahrten oder in Unmengen sogar vor Tierheimen, herumliegen.

Bitte schaffen SIE eine Möglichkeit ihre gelben Säcke aufzuhängen, oder auf alten ausgedienten Gartenstühlen zu deponieren. Ein einfacher Haken in eine Wand geschraubt, oder ein sogenannter S-Haken (siehe Foto) in eine Wandlücke einhängen, erspart Igeln und anderen Wildtieren den sicheren Tod.

Igel sind dämmerungs- und nachtaktiv, sie fressen ab der Dämmerung bis in die Morgenstuden. Wenn sie etwas Essbares riechen, knabbern sie Löcher in die Säcke und krabbeln hinein, nicht selten sind dabei, auch nicht zerdrückte Dosen. Die Igel kommen weder aus den Dosen wieder heraus, noch aus den gelben Säcken.

So werden sie von den Müllunternehmen abtransportiert und entweder schon beim Verladen durch die Presse zerquetscht, oder in der Verbrennungsanlage lebendig verbrannt.

Motorsensen Mähroboter Fadensensen Rasenmäher …

Leider werden uns viel zu oft verletzte Igel gebracht. Durch Motorsensen, Rasenmäher, Rasenroboter, oder auch Fadensensen haben sie aufgeschlitzte Bäuche, Lenden oder abgetrennte Beinchen.

Solche Verletzungen können wir vermeiden, indem wir hohes Gras, dichte Unkrautflächen, unter Büschen, Pflanzen und Hecken, vor unserem Arbeitseinsatz genau kontrollieren ob sich dort ein Tier versteckt hat. Bitte schauen Sie ganz genau nach, denn durch sein sehr gut getarntes Stachelkleid sieht man Igel nur bei genauem Hinsehen!

Bitte denken Sie auch daran, der Igel ist nachtaktiv. Außerdem KEIN Fluchttier. Wenn Gefahr lauert, rollt er sich lediglich zusammen, flüchtet aber nicht! Noch eine Bitte, lassen Sie einen Rasenroboter ausschließlich tagsüber laufen.

Bei der Benutzung einer Sense immer vorher genau unter den Busch schauen.

                                                   Stubsi´s Wunde

Auf diesen Fotos (Oben) ist die Wunde schon sehr gut verheilt. Ursprünglich zog sie sich über die komplette rechte Seite meiner „Stubsi“.

Gifte

In Deutschland sterben jährlich über 2 Mio. Igel durch Gifte in Gärten und in der Landwirtschaft. Wie sollen diese wundervollen Gartenhelfer es schaffen auf dieser Erde zu überleben?!?!??? …auf der sie bereits seit 60 Mio. Jahren sind.

Wie zum Beispiel Schneckenkorn, ist für kleine Säugetiere, so auch unseren Igel giftig und kann ihn töten!

Der Igel findet durch die Vernichtung von Insekten, Raupen, Puppen u.s.w. nicht mehr genügend Nahrung, deshalb ist er auf Schnecken angewiesen. Frisst er nun eine vergiftete Schnecke, wird er qualvoll sterben.

Schneckenkorn kann Metaldehyd enthalten, dessen Einnahme nicht nur für Säugetiere, sondern auch für kleine Kinder tödlich enden kann. Das Schneckenkorn macht keinen Unterschied zwischen Schnecken die unser Gemüse und unsere Pflanzen schädigen und den uns nicht schädigenden Schnecken, so wie die Gehäuseschnecken und Weinbergschnecken die unter Naturschutz stehen.

Ferner lockt Schneckenkorn auf große Entfernung Schnecken sogar an und oft legen sie bevor sie elendig sterben, noch ein Gelege ab. Damit hat man dann noch mehr Schnecken im Garten als zuvor. Insofern sollte man besser auf den Igel vertrauen und ihn unterstützen.

Ein alternativer Wirkstoff ist Eisen (III)-phosphat, der auch im Bioanbau zugelassen ist. Biologisches Schneckenkorn enthält Extrakte aus Pflanzen. Lavandinöl zum Beispiel wirkt abschreckend auf Schnecken.

Es gibt für all unsere chemischen Gifte Alternativen. Bitte nutzen Sie diese!

                              Glücksbringender Reiter an Bord

                             Wir können auch sehr niedlich sein

                          Gehäuseschnecke auf dem Weg zum Gift

Schwimmbecken und Teiche

Igel können zwar schwimmen, aber nicht lange und ausdauernd.

Geraten sie in einen Teich oder Swimmingpool mit senkrechten Wänden (Ufer), haben sie keine Chance wieder herauszukommen und ertrinken qualvoll.

Dies gilt auch für leere Teiche und Pools.

Bitte decken sie diese fachgerecht ab sodass kein Tier dort hineingelangen kann, oder stellen sie einen Austritt zur Verfügung in Form eines Bretts. Auch Teich und Poolabflüsse bitte mit Steinen sichern. Kleine Igel können dort hineinfallen, größere sich einklemmen.

Straßenverkehr

Jährlich sterben über 1 Mio. Igel auf Deutschlands Straßen!

Stark befahrene Straßen stellen für unseren Igel oft ein unüberwindbares Hindernis dar.

Bitte rechnen Sie bei Dämmerung und nachts immer mit Igeln die die Straße überqueren möchten.  Passen Sie ihr Tempo an und seien sie in Brems-Bereitschaft! Bitte nie einen Igel zwischen die Räder nehmen, auch das kann tödlich enden.

Wenn Sie einen Igel am Straßenrand sehen, wäre es nett, wenn sie ihn in Laufrichtung über die Straße tragen.

Eine Freundin aus Hannover wohnt in der Nähe eines Autobahnzubringers und sammelt regelmäßig zur Paarungszeit und im Herbst alle Igel, die diese Straße überqueren möchten ein und hilft ihnen über die Straße, sozusagen als „Schülerlotse“, dabei kontrolliert sie sie gleich auf Verletzungen und Gewicht. Hat sie den Eindruck er ist zu klein, wird er gewogen und ggfs. eingesammelt. Dies während der Paarungs- und Gebär- und Aufzuchtzeit natürlich nur, wenn es Männchen sind. Außerhalb dieser Zeit auch die Weibchen. Bei verletzten Tieren wird in der Gebärzeit und Aufzuchtzeit abgewogen, je nachdem wie stark die Verletzung ist, ist sie stark dann werden auch Weibchen eingesammelt. Diese Tiere bringt sie dann zu uns in die Igelhilfe. An dieser Stelle „Ganz ©-lichen Dank dafür!“.

Gerade in Siedlungsgebieten sollten Autofahrer in der Dämmerung und nachts stets vorsichtig fahren. Denn hier sind die kleinen Gartenhelfer regelmäßig unterwegs.

Tierische Feinde

Die Hauptfeinde, neben dem Menschen, sind Marder, Dachs und Uhu, aber immer öfter auch Hunde.

Freilaufende Hunde sind in der Lage einen Igel lebensgefährlich zu verletzen, oder schlimmstenfalls zu töten. Bitte lassen Sie ihren Hund in der Dämmerung und bei Nacht nicht unbeaufsichtigt und aus den Augen. Ein Igel kann durch einen Biß schwer verletzt werden, die Wunde infiziert sich und letztendlich wird der verletzte Igel von Maden, am lebendigen Leib, aufgefressen. Wenn so etwas vorkommt, nehmen Sie den Igel bitte mit Handschuhen auf, legen ihn, in einen mit Zeitung ausgelegten, Karton, decken Sie ihn mit einem Handtuch zu (nicht mit Laub ect.) und stellen Sie ihn umgehend einem Tierarzt vor. Vielen Dank!

Nachdem man den vom Aussterben bedrohten Uhu, nachgezüchtet hat, um seine Art zu erhalten, wurden auch einige Exemplare im nördlichen Bereich Deutschlands ausgewildert. Der Uhu hat hier keinerlei Feinde. So kommt der Gedanke nahe, dass er sich hier stark verbreiten könnte. Er wird bis zu 20 Jahre alt und legt 2-6 Eier pro Jahr. Er ist wie der Igel Nacht- und Dämmerungsaktiv. Er ernährt sich hauptsächlich von kleineren Säugetieren, wie Hasen, Eichhörnchen und Igeln. Er kann aber auch ein Rehkitz problemlos erlegen. Einen Igel, der ja ein Stachelkleid besitzt, greift er mit seinen Fängen, fliegt mit ihm zu einem nahegelegenen Gewässer und wirft ihn dort ab. Wenn der Igel sich dann öffnet, um nicht zu ertrinken, hat der Uhu ein leichtes Spiel.

Offenes Feuer, Osterfeuer…

In einigen Gegenden gibt es den sogenannten Brenntag noch. Bitte schichten Sie das Holz bevor Sie es verbrennen noch einmal um. Ein Igel hat eine sehr gute Tarnfarbe und nur durch darunter sehen, vor dem Anstecken, ist es nicht getan. Zudem ist der Igel KEIN Fluchttier. Bei Gefahr rollt er sich ein und würde, wenn er unentdeckt bleibt, am elendigen Leib verbrennen.

Die gleiche Bitte möchte ich hiermit an die zuständigen Helfer der Osterfeuer ect. richten. Einen ganz lieben Dank an die Gemeinden die dies schon praktizieren!

Ein Tipp: Schichten Sie das Holz erst unmittelbar vor dem Anzünden auf

Unten sehen Sie ein Opfer eines solchen Brandes.

Ich erspare Ihnen das Foto in kompletten Umfang ansehen zu müssen.

Laubbläser und Laubsauger

Laubsauger erscheinen dem Menschen als praktisch und bequem. Dem Igel nimmt er die wenige und wichtige Nahrung im Herbst, die er vielleicht noch für seinen Winterspeck benötigt um einen gesicherten Winterschlaf halten zu können. Die ihm bei Kälteeinbruch noch zur Verfügung stehenden Insekten, Larven, Raupen, Würmer und anderes Kleingetier wird dabei gehäckselt und eingesogen. Auch Blätter und kleine Ästchen, die der Igel im Herbst dringend zum Bau seines Winterschlafnests benötigt, werden ihm genommen.

Größere Laubsauger häckseln und saugen nicht nur Insekten, Larven, Raupen, Würmer und anderes Kleingetier, Blätter und Ästchen ein, nein, sie häckseln auch unseren kleinen Igelbaby Nachwuchs, und saugen sie unerkannt ein, denn ein Igel gibt dabei keinen Laut ab!

Ähnlich verhält es sich mit Laubbläsern. Sie häckseln zwar keine Igelbaby´s und Insekten, Larven, Raupen, Würmer und anderes Kleingetier …, aber sie blasen diese Nahrung und alles was für den Nestbau und für das Auspolstern der Winterschlafnester wichtig ist, weg.

Deshalb nutzen Sie diese Sauger bitte nur wenn es unumgänglich ist und ausschließlich an übersichtlichen Stellen im Garten. Lassen Sie das Laub und damit auch ihre Nahrung unter Büschen, Hecken und Randbereichen liegen, denn Insekten, Raupen und anderes Kleingetier nutzten es als Versteck und der Igel hat somit Nahrung und Blätter und Ästchen für den Nestbau.

Ich bin die kleine Fräulein Engel und wurdeaus einem „gelben Sack“ gerettet. Dankeschön!

Gefahren rund ums Haus

Keller- oder Fensterlichtschächte, steile Treppen, oder auch Luftschächte stellen eine große Gefahr für einen Igel dar. Fällt er hinein, wird er verhungern und verdursten, denn er hat keine Chance heraus zu gelangen. Auch wenn Sie sie täglich kontrollieren, kann es passieren, dass wenn Sie z.B. in den Urlaub fahren und ein Igel fällt dann hinein, er hoffnungslos verloren ist.

Deshalb decken Sie bitte alle offenen Schächte ab. Steile Treppen kann ein Igel nicht überwinden, deshalb legen Sie Backsteine zusätzlich auf die Stufen,Treppen mit einem Brett, das mit kleinen Leisten versehen ist, sichern. (Siehe Fotos unten)

Selbst wenn ein Igel auch nur die 1. Stufe herunterfällt, kann er über die Steine und dann über die Treppe wieder in die Freiheit.

Auch nicht so hohe Fensterlicht-Schächte können gerade für kleinere Igel zur Falle werden.

Tiefe Schächte gehören komplett abgedeckt.

Unterschlüpfe

An eine Wand gelehnte Bretter, Platten, Klappstühle oder ähnliches dienen dem Igel oft als Unterkunft. Nicht selten hält ein Igel dort seinen Winterschlaf, oder eine Mutter mit ihren Jungen nutzt diese „Vorrichtungen“ als Nest.

Entdecken Sie dort einen Igel, bitte sofort die Abdeckungen wieder in die vorherige Position bringen!

Gartenarbeiten und Komposthaufen umschichten

Wenn Sie ihren Komposthaufen umschichten möchte, seinen Sie bitte besonders vorsichtig!

Eine Stechgabel, Forke oder ähnliches Gerät kann beim Einstechen für unseren Igel tödlich sein, oder Tod bringende Verletzungen verursachen!

Igel mögen es kuschelig und warm. Ganz besonders, wenn sie dabei direkt vor ihrer Nase ihr Futter vorfinden.

Deshalb tragen Sie den Komposthaufen bitte Schicht für Schicht ab, indem Sie die Gabel möglichst flach/waagerecht halten und behutsam anwenden.

Auch beim Umgraben von Beeten ect. ist Vorsicht geboten.

Ich habe schon einmal im Herbst eine Rababerpflanze umpflanzen wollen und unter einem Blatt eine Igelin entdeckt.

Weidezaun-Netze, Zaunsysteme, Teichnetze und Vogelabwehr-Netze für Beete

Netze jeglicher Art sind wie Fallen für unsere Wildtiere. Sie gefährden nicht nur Leib und Leben unseres Igels, sondern auch für andere Wild- und Weidetiere stellen sie Gefahren dar.

Netze die mit Strom eingespeist werden, bedeuten für ein darin gefangenes Tier einen qualvollen Tod.

Deshalb wäre es schön, wenn sie andere Einzäunungen verwenden würden, wie z. B. Litzenzäune

und alle Zäune und Netze mit einem Abstand von 20-25 cm vom Boden anbringen könnten.

Sollte das nicht möglich sein, dann spannen sie den Zaun maximal und kontrollieren sie ihn mindestens 1x täglich. Nach Möglichkeit benutzen Sie die Zäune ohne Strom. Ist dies nicht möglich, lassen sie die unteren Drähte stromlos! Das hilft kleinen Wildtieren.  Im Herbst die Zäune abbauen und wegräumen.

Dieser Igel war in einem Netz gefangen. Gott sei Dank hat die Besitzerin des Zauns, den Igel noch frühzeitig entdeckt und durch das Aufschneiden des Netzes den kleinen Gartenhelfer befreit. DANKESCHÖN dafür!

Danke für Deine Hilfe und Rücksicht!